Persönliche Weiterentwicklung: Worin wir verwickelt sind
Persönliche Weiterentwicklung – worin sind wir verwickelt?
Und wie können wir uns aus diesen Verwicklungen heraus entwickeln?
Die deutsche Sprache kann manchmal sehr verwirrend sein, doch ab und zu finden sich richtige Goldschätze in ihr. So auch in den Worten Entwicklung, Weiterentwicklung und Persönlichkeitsentwicklung. Denn bereits in den Worten selbst steckt ihre Bedeutung.
Wir haben ein Buch zu Rate gezogen und möchten dir anhand dessen eine Perspektive zur persönlichen Weiterentwicklung näher bringen: Fragen an den Experten Gerald Hüther und wie wir uns wieder „Ent-Wickeln“ können.
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Wenn wir diese Worte auseinander nehmen und sie uns in ihren Einzelteilen genauer betrachten, ergeben sich durchaus interessante Fragen. Was wir also genau unter persönlicher (Weiter-) Ent-wicklung verstehen, möchten wir Dir hier näher bringen. Denn wenn es so etwas wie eine Ent-wicklung gibt, worin sind wir denn dann Ver-wickelt?
Persönliche Weiterentwicklung: Worin sind wir verwickelt?
Wir alle haben eine Geschichte. Wir alle wurden von Kindertagen an geprägt. Von unseren Eltern, unseren Freunden und Verwandten, eben von unserem Umfeld. Und oftmals wirkt sich dies sehr stark auf unseren Lebenswandel aus, ob wir es wollen oder nicht. Wir übernehmen Denkweisen, Einstellungen, Verhalten, vermeintlich geltende Normen und Regeln für das Leben von diesen Bezugspersonen und integrieren sie in unser Selbst. Ohne es zu merken.
Dann entstehen die ersten Konflikte.
Weil das, was wir wollen, vielleicht nicht dem entspricht, was unsere Eltern für uns wollen. Wie mit dieser aufkeimenden Selbstbestimmung umgegangen wird, ob sie untergraben und klein gehalten, oder ob die Fähigkeit eigene Entscheidungen zu treffen gefördert wird, wird sich auf die Entwicklung eines Kindes auswirken.
Entweder lernen wir also, dass wir nur geliebt werden, wenn wir den Anschauungen, Einstellungen und Vorstellungen unserer Bezugspersonen entsprechen. Oder wir lernen, dass wir für unsere Fähigkeit eigenständig zu denken, zu handeln und Entscheidungen zu treffen geliebt werden.
In strengen, gar hierarchisch organisierten (Familien-)Strukturen wird der Erziehung zuweilen eher mit Repressionen wie Liebesentzug und Bestrafung gearbeitet. Damit das Kind genau das tut, was die Eltern möchten. Ein Selbstbewusstsein hat es hier sehr schwer sich zu entwickeln. Wie soll es auch?
Was ist persönliche Weiterentwicklung? Fragen wir einen Experten
Der renommierte Hirnforscher Prof. Gerald Hüther beschreibt es in seinem Buch „Lieblosigkeit macht krank“* so:
„Manche Menschen haben es sehr gut gelernt, sich über ihre körpereigenen Signale hinwegzusetzen. Oftmals auch, weil sie Zugehörigkeit durch die Erfüllung von Erwartungen anderer zu finden suchten. Beispielsweise den Eltern, Lehrern, Erziehern oder Vorgesetzten. Diese wiederum haben diese Personen zu den Objekten ihrer eigenen Vorstellungen und Erwartungen gemacht. Nicht in diese Erwartungen passendes Verhalten wurde mit der Verletzung des Bedürfnisses des Kindes nach Zugehörigkeit quittiert.
Den Drang nach Autonomie haben die Betroffenen sodann gelernt zu unterdrücken und so ihre neuronalen Netzwerke umprogrammiert auf Vorstellungen und Verhaltensweisen, die den Erwartungen der Bezugspersonen entsprechen. Denn leider hängt die Stillung der beiden seelischen Grundbedürfnisse (Autonomie und Zugehörigkeit), gerade in frühen Jahren, von anderen Menschen ab. Denn nicht wir selbst sondern nur andere sind in der Lage, uns unser Bedürfnis nach Zugehörigkeit zu verwehren.“
So etwas nennt man ein Druckmittel oder auch emotionale Erpressung: „Du tust nicht, was ich von dir erwarte, also verwehre ich dir meine Zuneigung.“ Die betroffene Person ist hierbei lediglich und bloßes Objekt der Ideen der anderen Person.
„Wir haben uns da sozusagen in etwas ver-wickeln lassen. In Vorstellungen, die gar nicht den unseren entsprechen.
Einfach nur, damit wir nicht „verstoßen“ werden. Dieses Phänomen beobachtet die Sozialforschung auch in den sogenannten Peergroups, wo man nur dazu gehört, wenn man genauso tickt wie die anderen Mitglieder der Gruppe.
„Die gute Nachricht ist, dass das menschliche Gehirn zeitlebens umbaufähig und es nie zu spät ist, sich aus einmal gebahnten Mustern des eigenen oder fremden Denkens, Fühlens und Handelns zu lösen und wieder zu einem selbstverantwortlichen, selbstbestimmten Subjekt zu werden, also zu seinem authentischen Selbst zurückzufinden.“
Glücklich sein
„Am glücklichsten macht es uns, wenn wir aus eigener Kraft einen Weg finden, der uns hilft, unsere körperlichen und seelischen Bedürfnisse immer wieder stillen zu können. Auch hieraus können neue neuronale Verschaltungsmuster entstehen. Aus der wiederholt gemachten Erfahrung des eigenen Gelingens entsteht die Einstellung eines positiv eingestellten Menschen.
Häufig begegnet man solchen Menschen dort, wo das Glück nicht so leicht mit äußerem Erfolg verwechselt wird. Solche Personen brauchen weder andere, die sie und ihre Besitztümer bewundern, noch brauchen sie Macht, Einfluss und Reichtum oder irgendwelche andere Statussymbole, Stellungen oder Positionen, um sich als wertvoll und bedeutsam zu erleben und glücklich zu sein.
Innerer Kompass
Sie verfügen über einen inneren Kompass, der ihr Denken und Handeln leitet und sie passen auf, dass er ihnen nicht abhandenkommt. […] Es sind noch nicht viele Menschen, die ihrem inneren Kompass folgen, aber es werden immer mehr. Eine wachsende Zahl vor allem junger Menschen ist nicht mehr bereit, den alten tradierten Vorstellungen zu folgen oder ihr Leben wie in einem Hamsterrad zu verbringen und sich dabei selbst und anderen Lebewesen zu schaden.“
Wenn unsere Eltern, Lehrer und so weiter uns mit dem Aufdrücken ihrer eigenen Werte und Vorstellungen doch in Wahrheit gar nicht so viel gutes tun, warum tun sie es dann dennoch, wenn sie doch eigentlich nur das beste für ihre Kinder wollen?
„Die meisten Erwachsenen können sich gar nicht mehr vorstellen, wie schmerzhaft die Erfahrung für ein Kind ist, von jenen erwachsenen Bezugspersonen, mit denen es sich aufs Engste verbunden fühlt und für die es alles zu tun bereit ist, zum Objekt von deren Erwartungen und Vorstellungen, Belehrungen, Bewertungen, Maßnahmen und Anordnungen gemacht zu werden. Kinder erleben das als eine tiefgreifende Verletzung ihrer beiden psychoemotionalen Grundbedürfnisse.
Hierbei vollzieht sich eine neuronale Umbauleistung im Gehirn die dafür sorgt, die eigenen Bedürfnisse zu deregulieren, gar zu ignorieren, nur um den Erwartungen der Bezugspersonen zu entsprechen. Diese bauen sich oftmals bis ins Erwachsenenalter nicht ab und bestehen häufig sogar über den Tod der betreffenden Bezugspersonen hinaus. So tief sind sie im Gehirn eingebrannt.
So erzeugen wir durch unsere eigene Lieblosigkeit eine von Generation zu Generation weitergegebene Kette der Lieblosigkeit im Umgang mit uns selbst, mit anderen Menschen und nicht zuletzt auch im Umgang mit der lebendigen Natur, deren Teil wir Menschen sind.“
Dieses kleine fingierte Interview haben wir mithilfe des Buches Lieblosigkeit macht krank* von Prof. Gerald Hüther geschrieben. Prof. Hüther ist eine Ikone auf seinem Gebiet und ein wahrer Potential-Entfaltungs-Meister.
Persönlichkeits-Entwicklung: Wie wir unsere Verwicklungen lösen können
Wir alle sind also verwickelt in Vorstellungen, Glaubenssätzen und Ideen, die niemals unserem echten Naturell entsprachen.
Persönlichkeits-Entwicklung und persönliche Weiterentwicklung bedeuten für uns daher, sich dieser Glaubenssätze bewusst zu werden, sie zu überwinden und zu transformieren. In passendere Glaubenssätze und Einstellungen, die uns im Leben weiterbringen. Und zwar in dem Leben, das wir uns selbst wünschen. Nicht in dem, welches sich andere für uns vielleicht wünschen würde oder dachten, es sei gut für uns.
Das alles ist auch Teil unserer Vision:
Wir möchten mit unseren Entscheidungen, unseren Handlungen und mit Hilfe dessen was wir hier schreiben, Teilhabe und Teilnahme an unserem eigenen Entwicklungs- und Potentialentfaltungs-Prozess erschaffen. Wir möchten inspirieren und motivieren, den eigenen Weg zu gehen und dem zu folgen, was sich gut anfühlt.
Denn das ist es, worauf es letztlich auch bei persönlicher Weiterentwicklung ankommt:
Ein gutes Gefühl zu sich selbst und dem Leben zu haben, welches man gerade führt und dem, was man noch erschaffen wird.
Wir hoffen, Dir mit diesem Beitrag etwas Gutes getan zu haben.