Spiegelung & Projektion: Wir sehen die Welt, wie wir selbst sind
Vielleicht kennst du den Satz „Wir sehen die Welt so, wie wir selbst sind“.
Oder hast Du dich schon nicht auch schon mal gefragt, weshalb die Perspektiven und Meinungen anderer Menschen auf ein und die selbe Sache so unterschiedlich sein können?
Und warum genau das so oft zu Meinungsverschiedenheiten führt und ihr bei einer Diskussion nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommt?
Nun, es könnte daran liegen, dass sich da zwei Parteien gegenüber stehen, deren Weltanschauungen und gelebte Realitäten mal so gar nicht übereinstimmen.
Für den Solarpark-Betreiber ist ein heißer, sonniger Sommer wünschenswert. Für den Gemüsebauer ohne Bewässerung hingegen bedeutet er eine schwere Zeit.
Ein und dasselbe „objektive“ Ereignis, zwei vollkommen unterschiedliche Bewertungen, Ansichten und damit verbundene Empfindungen.
In diesem Beitrag möchten wir uns ansehen, was es mit sogenannten Spiegelungen & Projektionen auf sich hat und warum Wir alle die Welt so sehen, wir wir eigentlich selbst sind.
Jeder Mensch lebt in seiner eigenen Realität
Doch die Erkenntnis allein ist nicht genug!
Die Vergegenwärtigung der Tatsache, dass jeder Mensch seine eigene Sicht auf die Welt hat und sie damit durch seine eigene Brille sieht, kann uns zum Beispiel zu mehr Toleranz verhelfen.
Sie hilft uns dabei, andere Meinungen und Aussagen besser einschätzen zu können und andererseits auch die Person besser kennenzulernen. Denn je nach der persönlichen Prägung einer Person wird die Perspektive etwas anders ausfallen. Es ist wie in dem Beispiel mit dem heißen sonnigen Sommer. Eine bestimmte Reaktion einer Person lässt also Rückschlüsse auf ihre Ansichten und Prägungen zu.
Dies lässt sich auf nahezu alle Lebenslagen übertragen. Zum Beispiel, wenn du im Beruf, in der Familie oder im Freundeskreis immer wieder mit ein und derselben Person aneckst und Meinungsverschiedenheiten zu Tage treten. Was im Hintergrund abläuft, ist im wesentlichen die Verteidigung der eigenen inneren Welt. Beziehungsweise der eigenen Sicht auf die äußere Welt.
Wir Menschen neigen dazu, immer zu verallgemeinern oder stets und ständig von uns auf alle andere zu schließen. Und nur weil ich selbst vielleicht nie die Faszination hinter dem Bergsteigen und dem Klettern verstehen konnte, heißt das noch lange nicht, dass ich das Recht habe einem passionierten Kletterer seine Leidenschaft madig zu reden.
Der Schlüssel zur Sicht auf die Welt des Anderen
Jeder Mensch bewegt sich mit seiner eigenen Landkarte von „dieser Welt“ durchs Leben.
Jeder von uns trägt eine solche innere Landkarte mit sich herum. Sie besteht aus Werten, Erfahrungen, Glaubenssätzen und Überzeugungen, die wir im Laufe der Jahre „gelernt“ haben.
Etwas knifflig wird es dann, wenn jemand, dessen Landkarte einen ganz anderen Weg zeigt als die eigene, versucht dir den „richtigen“ Weg zu erklären. Das führt dann unweigerlich zu Verwirrung und Verirrung.
Umso wichtiger ist es, dass du deine eigene Landkarte und deinen Kompass stets griffbereit hast. Also deine eigenen Werte und Erfahrungen (Ressourcen) stets gut vor Augen hast, um so deinen eigenen inneren Kompass zur Orientierung nutzen zu können.
Dann bemerkst du auch schnell, ob der Weg den dir jemand anderer gerade beschreibt, zumindest grob auf dein gewünschtes Ziel zeigt und ihr über das gleiche sprecht. Und wenn nicht, kannst du dankend für den Wegehinweis nach einer anderen Person Ausschau halten. Nach solchen, deren Landkarte vielleicht ein paar mehr Parallelen zu deiner eigenen aufweist.
Wir sehen die Welt so, wie wir selbst sind
Deshalb bringen uns Menschen, deren Karte und Kompass in etwa gleich ausgerichtet sind wie die unsere, oftmals einen großen Schritt weiter, auf dem Weg ans Ziel. Bestenfalls waren sie vielleicht auch schon mal dort, wo man selbst gerade steht.
Sie können also von ihrem Weg berichten, sodass wir selbst gewisse Orientierungspunkte, wie große Felsen, Wasserfälle oder Hütten zum Ausruhen, als wertvolle Tipps mit auf den eigenen Weg nehmen können.
Wir wünschen Dir viel Spaß beim erkunden und erweitern deiner eigenen Landkarte von der Welt!
Eine Sache wäre da noch:
Wir möchten dir gerne mit auf den Weg geben, dass nicht die Karte jedes anderen, den du nach dem Weg fragst, auf deine Welt passen wird. Daher ist es wichtig, stets auch deinen eigenen inneren Kompass parat zu haben. Um zu checken, ob du dich wenigstens grob auf dem richtigen Weg befindest. Und wenn Du dir dann noch darüber gewahr bist, dass jeder Mensch seine eigene Landkarte hat und den Wegen auf dieser folgen darf, hast du den Sinn dieses Artikels schon verinnerlicht.